Missa solennis

Missa Solennis

Die für das Patronatsfest von St. Gereon, den 10. Oktober 1663, von Ioannes Cuisean komponierte „Missa Solennis“ steht mit ihrer monumentalen Klangpracht in der Kölner Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts einzigartig dar.

Zwar sind von Kölner Druckern immer wieder Sammlungen mit zumeist geistlicher Musik von Komponisten, die in Köln oder im Einzugsbereich tätig waren, gedruckt worden (als Beispiele seien hier Jean de Castro, Cornelius Burgh und Charles Rosier genannt), doch keine der hier veröffentlichten Kompositionen kann es hinsichtlich Umfang und Opulenz mit Cuiseans Messe aufnehmen.

So geht die Besetzung der Messe mit sechs Singstimmen, zwei Violinen, zwei Trompeten, zwei Posaunen, Fagott und Basso continuo weit über das hinaus, was in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit vier bis fünf Singstimmen, zwei Violinen, Fagott und Basso continuo als Kölner Standard betrachtet werden kann.

Gewidmet ist das Werk dem im Januar des Jahres 1663 zum Dekan des Stiftes St. Gereon gewählten Philipp Salentin von Manderscheid, Blankenheim und Gerolstein. Im selben Jahr wurden zwei weitere Kanoniker von St. Gereon zu Bischöfen von Straßburg und Metz gewählt: die Brüder Franz Egon und Wilhelm Egon von Fürstenberg-Heiligenberg. Auch der damalige Kölner Erzbischof und Kurfürst Maximilian Heinrich von Bayern war Kanoniker des Stiftes St. Gereon, und von 1638 bis 1650 dessen Propst. Die Brüder von Fürstenberg-Heiligenberg wiederum waren Minister des Erzbischofs und Kurfürsten, und für die Annäherung des Kurfürstentums Köln an das Königreich Frankreich unter Ludwig XIV. verantwortlich.

So könnte das Gereonsfest 1663 den willkommenen Anlass geboten einmal musikalisch mächtig aufzutragen, zumal an diesem Gottesdienst traditionsgemäß auch die übrigen Stiftskollegien Kölns, wie beispielsweise die des Doms, von St. Aposteln und St. Severin teilnahmen.

Über den Komponisten Ioannes Cuisean ist nichts bekannt. Da er aber in der Widmung seine Mess-Komposition als das Werk seines jugendlichen Alters bezeichnet, dürfte er nicht vor 1640 geboren sein.

Möglicherweise kam er aus Umfeld des Straßburger Domkapitels, in dem unter anderem auch die obengenannten Kanoniker saßen, und das damals in Molsheim residierte, da Straßburg bis zu Annektion des Elsaß durch Ludwig XIV. im Jahr 1681 mehrheitlich evangelisch war, und das Straßburger Münster als evangelische Hauptkirche der Stadt diente.

Jedenfalls ist das Notenpapier der erhaltenen Abschrift der Messe nach Auskunft der Wasserzeichen in Straßburg, beziehungsweise im Vogesen hergestellt.

Die Abschrift befand sich im Besitz des Straßburger Domkapitels, und kam so in die Musikaliensammlung des Straßburger Domkapellmeisters Sébastien de Brossard (1655-1730), der diese Sammlung 1724 der königlichen Bibliothek in Paris überließ, der heutigen Nationalbibliothek.

Ergänzend zu diesem Messordinarium erklingt Choralgesang zum Gereonsfest aus dem Antiphonar von St. Gereon aus dem Jahr 1424.

 

 

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